Book Notes: Ein einfaches Leben
Review
🚀 Das Buch in 3 Sätzen
Ein einfaches Leben ist eine mitreißende Familiensaga, die sich über vier Generationen einer koreanischen Familie erstreckt – zwischen Korea und Japan im 20. Jahrhundert.
Es geht um Identität, Zugehörigkeit und die stille Resilienz von Frauen, die in einer patriarchalen, oft feindseligen Gesellschaft ihre eigene Stimme suchen.
Dieses Buch ist mein ganz persönliches Highlight des Jahres 2025 – tief bewegend, historisch aufschlussreich und literarisch brillant.
✍🏻 Mein Eindruck
Ich hab es verschlungen.
Hab so viel über die Kolonialgeschichte Koreas gelernt – über die japanische Besatzung, kulturelle Auslöschung und den systemischen Rassismus, dem koreanische Migranten in Japan über Jahrzehnte hinweg ausgesetzt waren. Und ich war erschüttert: Wie kann es sein, dass koreanische Familien ihre Identität verbergen mussten, um zu überleben? Dass sie ausgegrenzt wurden – wirtschaftlich, sozial, menschlich – bis weit ins 21. Jahrhundert hinein?
Die Geschichte von Sunja, einer jungen Frau, die schwanger nach Japan flüchtet, um dort mit einem Pastor ein neues Leben zu beginnen, hat mich nicht mehr losgelassen.
Besonders eindrücklich fand ich, wie stark sich das Gefühl des „Fremdseins“ durch die Generationen zieht – egal, wie angepasst oder gebildet man ist.
Min Jin Lee erzählt mit viel Feingefühl und ohne Pathos. Ihre Figuren sind komplex, glaubwürdig, oft leise, aber nie schwach. Es geht nicht um große Dramen im klassischen Sinn, sondern um die vielen kleinen Entscheidungen und Opfer, die Menschen im Stillen tragen.
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